agiLE#7 agile Game Night

This Blog-article is mainly for them who joined that evening. Therefore, it is reported in German language.

https://www.meetup.com/de-DE/agileipzig/events/235334865/

Vorstellungsrunde

Rolf leitete den Abend ein und erwähnte unsere Besucher aus Dresden und Jena/Plauen.

Wir haben dann mit einem erhellenden Kennenlernspiel als ganze Gruppe begonnen. Zunächst haben wir uns nach agiler Erfahrungszeit aufgestellt. Den zweiten Teil der Aufgabe haben Peter und ich dann eher verblödelt. Die, die eng beieinander stehen, sollten Gemeinsamkeiten finden. Ich sagte, wir kennen beide den Krause.
Und Peter sagte nur “jeder kennt den Krause”. Damit war die Aufgabe für uns durch. Schönen Gruß an dieser Stelle. “Woanders ist auch Scheiße!” … wie man im Pott gern sacht. 😉

Sessionplanung

Wir hatten ein paar Spiele zur Auswahl. Peter und Christiane haben ein kleines Büchlein im Lebenshilfe-Aufsteller des örtlichen Buchhandels gefunden.
Daraus hatten wir “Anarchie”, “Flugzeugabsturz” und “Minenfeld” zur Auswahl.

Ich selbst wollte die Beta-Phase für Everyday Agile abschließen und hatte als Backup das “Ubongo Flow Game” dabei.

Daraus ergab sich dieses Session-Board:

Durchgang I

Zunächst war ich gespannt auf Anarchie. Ich habe dann aber festgestellt, dass auch Doreen und Torsten in dieser Gruppe waren. Daraufhin entschied ich mich spontan um und stürzte in der Wüste ab.

Da wurden gerade die Gegenstände verlesen, die aus dem Wrack geborgen wurden:

Die Diskussionen nahmen ihren Lauf.

Erstaunlich wenige Teilnehmer kannten den “Flug des Phoenix” (original und Remake). Die damalige Rolle von Hardy Krüger spielte im Remake Giovanni Ribisi. Aber ich schweife ab …

Zunächst versuchten wir uns der Sache mit Dot-Voting zu nähern. Dazu schrieben zwei Gruppenmitglieder die Liste auf ein Flipchart-Blatt.
Das war zwar für sich beeindruckend (die eine von oben, der andere von unten) half uns jedoch nichts. Wir bekamen es nicht hin, die Reihenfolge zu bestimmen und vor allem irritationsfrei zu dokumentieren.

Dann fiel das erlösende Stichwort “Magic Estimation” und wir übertrugen die Liste auf Klebezettel. Die Reihenfolge konnte nun besser abgebildet werden.

Bei vielen Gegenständen erzielten wir schnell Einigkeit. Andere waren aber höchst diskussionswürdig. Bspw. einen Kompass zur Positionsbestimmung. Wie das gehen kann steht hier. Was man dazu benötigt wurde jedoch nicht tiefer erörtert.

Die Karte selbst war ebenfalls höchst fragwürdig. Zu Maßstäben, Geländeausschnitt und damit zur Übereinstimmung mit unserer aktuellen Position wurde keine Angabe gemacht. Und so ging es dann weiter bis wir eine Reihenfolge hatten, die keine weiteren Widersprüche mehr erzeugte. Ob sie von allen mitgetragen wurde konnte nicht recht geklärt werden.

Als Christiane dann die Timebox anmahnte war das halt unser Ergebnis. Bei der Auflösung wurde dann mitgeteilt, dass es erheblich gewesen wäre, zunächst ein Gruppen-Ziel zu vereinbaren. Wollen wir eher beim Flugzeug bleiben, losmarschieren oder uns vielleicht aufteilen. Das wären wesentliche Parameter gewesen, um die Prioritäten zu bestimmen und anhand derer man die Gegenstände hätte zutreffender einordnen können.

Learning: nur, weil man ein Werkzeug kennt und zur Verfügung hat, heißt das noch lange nicht, dass es zur Aufgabe passt und der Zeitpunkt der Anwendung korrekt ist. Hammer-Schraube-Problem 🙂

Andere Gruppe: Minenfeld

Die Anarchie war durch und wir hatten lange keine Luftballons mehr platzen hören. Die Teilnehmer der anderen Gruppe taten geheimnisvoll und wollten nichts erzählen. Man würde das Spiel sonst nicht mehr spielen können …

Das zweite Spiel war das Minenfeld. Gerade als wir in den Raum kamen, flog die andere Gruppe in die Luft. Sie verständigten sich schnell auf einen weiteren Durchgang und wir anderen durften mitmachen.

Soweit ich das verstanden hatte flogen die anderen in die Luft, weil sie die Lage der Minen und ihre Methodik zur Lösungsfindung nicht sauber geklärt hatten. Irgendjemand ging dann wohl einen fehlerhaft dokumentierten Weg zurück und riss damit alle mit sich.
Im zweiten Anlauf gingen nun die alten Hasen deutlich disziplinierter vor. Es wurde großer Wert auf die Markierung und deren Korrektheit gelegt. Es gab eine Chef-Ansagerin und die übrigen Team-Mitglieder interagierten mit ihr. Auch der Hinweg wurde sauber dokumentiert, damit der dazu passende Rückweg gewählt werden konnte. Nun erreichte der Späher erfolgreich die andere Seite. Der Weg war nun sicher. Der Späher kehrte zum Start zurück und das gesamte Team folgte ihm zum Ziel. Der Durchlauf des gesamten Teams dauerte kaum eine Minute. Das Finden des Weges mindestens 10 eher 15 Minuten.

Learnings: Schlampereien in Dokumentation und bei der Methode reißen das ganze Team mit. Sobald einmal Unsicherheit überwunden ist, der Weg bekannt und abgesichert, können Wege 100x effizienter beschritten werden (der erste braucht 10 Minuten und mehr, die zehn Leute danach kaum 1 Minute >> 10x mehr in 1/10 der Zeit >> 100x effizienter).
Bei der Aufklärung der Unsicherheit ist Exaktheit und vor allem Zusammenarbeit unerlässlich – andernfalls sprengt es das ganze Team weg. Sehr schönes Spiel!

Pause

Rolf hat sich bereit erklärt, UFG zu spielen, obwohl er einen harten Anschlag hatte. Ich habe ihm soweit alles vorbereitet und vor allem überprüft, ob die Karten vollständig sind. Es hat zwar etwas gedauert, wir konnten dann aber alle Aufgabenkarten zu Legekarten zuordnen. In Berlin muss es also irgendein anderes Problem gewesen sein.

Durchgang II

Nun standen UFG und Everyday Agile zur Auswahl.

Andere Gruppe: Ubongo Flow Game

Jan hat mit Kosmos gesprochen. Es scheint keine Hindernisse mehr bei der Veröffentlichung zu geben.
Beim Leipziger Barcamp war es noch nicht öffentlich verfügbar.

Es verlief wohl im Großen und Ganzen so wie es laufen sollte. Ich habe nicht viel nachgefragt. Nur die Ergebnisse. An den Zahlen kann ich mittlerweile recht gut erkennen, wie es abgelaufen ist.
Einigermaßen ausführlich habe ich einen Spieldurchgang hier beschrieben.

Everyday Agile

Ich habe im ersten Quartal 2016 ein Spiel entwickelt mit dem die Wirkweise von “richtigem Scrum” vermittelt werden soll. Ich nenne es die Essenz von Scrum.
Der Unterschied von Cargo Cult (+20% Effizienz) zu echter Zusammenarbeit (+300%!) ist schon erheblich.

Streng genommen geht es weniger um das Scrum-Vorgehen als solches. Es geht vielmehr um echte Team-Arbeit. Die von mir verwendeten und angepassten Scrum-Elemente bringen diesen Kern schnell und zuverlässig zum Vorschein.

Peter hat den PO gemacht. Ich war Moderator/Scrum Master. Die übrigen Teilnehmer bildeten das 7-köpfige Team. Der Sprint dauerte 30 Minuten. Das Team war mit dem Timebox-Modus vertraut und es waren alles Agilisten. Daher beschränkte ich mich auf die Ansage der Restzeit. Ich raunte Peter jeweils die durch meine Beobachtungen und vorherigen Erfahrungen erwarteten Vorkommnisse zu. Der Ablauf ging wie üblich flott voran. Das Team kam aber nicht so recht über die Norming-Phase hinaus. Sie präsentierten dann zwar eine “irgendwie”-Lösung aber recht überzeugend war sie nicht.

Die Retro war in diesem Fall außerordentlich interessant. Es gab einen ehemaligen PO, der jetzt als Entwickler arbeitet, einen PO, der mal Entwickler war. Weitere POs, agile Coaches und Personal-Verantwortliche.
Wie immer lag der Wert des Spieles darin, dass es sich für das Entwicklungsteam wie agiles Arbeiten (in Scrum) anfühlt. Meine Nachfragen in der Retro ergaben, dass diejenigen, die sich hätten einbringen können und es nicht taten, das auch für sich im Rahmen der Retro als Defizit erkannt haben.

Ich bekam allerdings keine Antwort, warum keiner wirklich mit dem PO interagiert hat. Allerdings finden die Nachfragen und Rückversicherungen meist am Ende der Norming-Phase statt. Insofern war es erklärlich, warum es nicht zu Nachfragen kam. Das Team kam nicht bis dahin.

Learnings: die für mich wichtigste Aussage eines agile Coach war, dass sie jetzt besser verstehen könne, wie hart es ist, als Teil des Teams zu handeln und mit den übrigen Mitgliedern Übereinstimmung (“Alignment”) herzustellen.

Abschluss

Ich wurde dann noch auf das Spiel angesprochen und konnte so nur aus dem Gespräch heraus beobachten wie viele der anderen Teilnehmer mit anpackten, um unsere Location aufzuräumen.

Ich machte mich dann mit Fußpils, Sören und Michael auf den Weg nach Hause.
Schön war’s – gern wieder.

Dank an die Apiomaten für die tolle Location und die Verpflegung.

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