‚Diversity of Equals’

Was soll das sein, diese ‚Vielfalt von Gleichen’? Geht das überhaupt?

/Begriffsbestimmungen

Das mächtigste Werkzeug des Juristen ist die Definition. Alle Logik, alle Menge, alle Kraft nützt nichts, wenn sie ihr Ziel verfehlt. Die Bestimmung des Ziel erfolgt über Begriffe. Durch eine Beschreibung, die als allgemein gültig akzeptiert werden kann, erhebt sich das Recht über die Willkür des Einzelfalls.

Gelernt ist gelernt. Und so nutze ich diese Kompetenz, die aus meinem Studium erwuchs, in vielen anderen Zusammenhängen. Bspw. auch in Blogbeiträgen wie diesem.

/Diversity means ‚Vielfalt’

Das Modewort ‚Diversity’ ist nunmehr auch im deutschen Sprachgebrauch angekommen. Der Begriff beschreibt die Meso-Sphäre zwischen Universalität und Monoversität. 🙂

Vielfalt ist die Schicht zwischen ‚Allfalt’ und ‚Einfalt’.

/mir selbst ist das gleich

Ich war schockiert als ich hörte, “das gleiche” sei nun wie “das selbe”. Conrad raunte mir vor ein paar Monaten zu, der Duden hätte seinen Kampf aufgegeben und beide Begriff als übereinstimmend anerkannt. Ich war schockiert.

Im Kindergarten hatten wir uns als 5-Jährige noch über die Gleichaltrigen erhoben, wenn jemand das selbe Fahrrad, mit dem er heute fährt für das gleiche wie gestern hielt.

/Analyse

Das Zerlegen in Bestandteile wird auch Analyse bezeichnet. Wobei lysieren das lösen von etwas ist und ‚ana’ für ‚hindurch übertragen’ steht. Durch das Analysieren wird also festgestellt, welche Bestandteile in einer Lösung enthalten sind.

/Synthese

Mithilfe einer Synthese werden Einzelteile zu etwas als gegenüber den Einzelteilen als anderes Erkennbares zusammengesetzt.

/analog

Etwas analoges ist etwas gegenüber dem Vergleichsgegenstand ähnliches, was jedoch als etwas anderes wahrgenommen werden kann. Ein Analogkäse ist etwas, was wie Käse erscheint, jedoch anders erzeugt wird.

“Bücher sind wie Software, nur anders.”

In der Physik werden durch Analogien auch stufenlose Abbilder von etwas verstanden. Eine angezeigte analoge Meßkurve steht für einen Werteverlauf, der dadurch stufenlos abgebildet wird. Im Gegensatz dazu verlaufen digitale Darstellungen einer Kurve in Treppenschritten.

/generisch

Im Gegensatz zu einem konkreten Objekt bezieht sich eine generische Bezeichnung auf die Gattung, die übergeordnete Gruppe zu der ein konkretes Objekt eine Beziehung (“gehört zu …”) unterhält. Von einem konkreten Objekt kann auf seine Gattungsbeziehung geschlossen werden, von einer Gattung jedoch nicht ein-eindeutig auf ein spezifisches Objekt.

/Organisches Wachstum

Als organisch wird ein Wachstum aus eigener Kraft bezeichnet. Autopoesis ist ähnlich aber nicht dasselbe.

Autopoesis ist das Erzeugen aus sich selbst heraus wohingegen ein organisches Wachstum aus dem Zusammenwirken von Bestandteilen unter Krafteinwirkung erfolgt. Organisches Wachstum ist das Ergebnis von gegenseitigen Wechselwirkungen unter den Bedingungen der Eigenschaften der beteiligten Bestandteile – systemisch: Komponenten.

/Natur

Natur ist der Teil der Umwelt, der ohne menschlichen Einfluss existiert.

/Kultur

Kultur ist das, was durch menschlichen Einfluß geschaffen wurde.

/über das Umgehen

Jurist sein bedeutet, mit Widersprüchen konfrontiert zu werden. Man kann sie auflösen, mit ihnen umgehen oder sie umgehen.

Der härteste Teil des Jura-Studiums ist das Umlernen von der MINT-Eindeutigkeit hin zu einem sowohl-als auch. Diejenigen, die Logik wirklich beherrschen, kommen auch mit ‚entweder-oder’ gut zurecht – aber wer kennt sich schon mit Logik aus?

In einer Welt, die auf das ‚mathematisch Ein-Eindeutige’ ausgerichtet ist, muss alles digital sein.
0 und 1 – mehr geht nicht.
Boolsche Logik wird da schon anstrengend. Für “NULL” bleibt kein Verständnisraum. Alles endet im “true” und “false”.

Fuck You! I won’t do …

– Rage against the machine

Das, worum es mir geht, lässt sich in der Gemeinsamkeit zwischen Kultur und Natur erkennen. Mir geht es um Koexistenz – das Miteinander. Und gerade deshalb geht es mir um die Unterschiede jenseits der Gleichheit. Muss man sich für Kultur oder für Natur entscheiden? Logischerweise nein. In der bijektiven Welt: ja. Alles ist dort AnnA.

Vor einiger Zeit erlangte ich eine Erkenntnis auf einem sehr abseits liegenden Weg – könnte man meinen.

Seit jeher faszinieren mich Fahrzeuge. Die für mich reizvollen unter ihnen “haben etwas” – das ‚it’. Um diese Fahrzeuge herum existieren sehr oft ‚Szenen’. Was braucht es, um Teil einer solchen ‚Szene’ zu sein? Genügt der Besitz des Fahrzeugs als Zugang zur Gemeinschaft?

Zwei Dokumentationen trugen zu den Erkenntnissen bei, die ich heute mit ‚Diversity of Equals’ benenne.

Die eine großartige Dokumentation ist ‚Headbanger’s Journey’. Ich hab’s nicht so mit Metal. Ich kenne ein paar Mainstream-Vertreter. Ich kann diese Szene von außen betrachten und “gut finden” ohne mich hinein begeben zu müssen.

Harleys faszinieren mich. Die Szenen drumherum finde ich irritierend bis abstoßend. Also auch nichts für mich.

Die britischen Subkulturen mit ihren Ablegern und Ausprägungen auf dem Kontinent sprechen mich dagegen sehr an. In diesen Kulturen gibt es keine Ein-Eindeutigkeit – zumindest nicht durchgehend. Man kann kurze Haare tragen, einen Parka anhaben und mit UKIP sympatisieren. Oder man kann ein Harrington-Jacket tragen, Roller fahren und Sleaford Mods hören. Oder man kann einen Roller fahren, eine Bomberjacke tragen und zu Northern Soul abgehen. Oder man kann mit Soft Cell etwas anfangen ohne sich für Roller zu interessieren. Dann hat man vielleicht die Chemo-Drogen-Northern Soul-Kultur über die 80er hinweg in den Acid Jazz und die Rave Bewegung begleitet.

Der Punkt hinter all diesen Varianten ist: die eigene Entscheidung.

In einer Dokumentation – ich glaube der BBC – wurde dargelegt, dass ‚Mod’ zu sein, die erste Zugehörigkeit war, die man als Jugendlicher nach dem WWII für sich selbst entscheiden konnte. Man verdiente genug Geld, um konsumieren und nicht nur überleben zu können. Mit Rollern (oder Motorrädern) war man erstmalig unabhängig von Eltern und öffentlichem Nahverkehr. Man war mobil und die Welt war voller Möglichkeiten.

Alle zuvor geborenen Generationen waren in etwas hineingeboren und mussten daraus etwas machen. Die junge Generation nach dem zweiten Weltkrieg war die erste, die eine freiere Wahl hatte. Was daraus wurde und werden kann, zeigen dokumentarische Spielfilme wie ‚This is England’, ‚Football Factory’ oder ‚Hooligans’.

Und jetzt kommt die Verbindung ins Unternehmen: Kultur.

Kultur ist gelebte Übereinkunft.

Das, was die Beteiligten als gültig eint, das wird Bestandteil der Kultur. Einfach so.

Manche Merkmale sind offensichtlich. Bei ‚Mods’ waren es Fishtail-Parkas und Chrom-überladene Roller. Bei ‚Rockern’ waren es Motorräder und Lederjacken. Und wenn jemand eine Lederhose mit Bomber-Jacke trägt und einen auf das Mindestmaß reduzierten ‚Cut-Down’-Roller fährt? Dann ist er wahrscheinlich Scooter Boy.

Jetzt werden die Lebenseinstellungen wichtig. Einst erfuhr ich durch Eddie Piller:

Being Mod is about living a clean life under difficult circumstances.

So gesehen wäre dann ‘Rocker’ sein, ein dreckiges Leben unter leichten Umständen zu führen? Auch irgendwie reizvoll.
In einer Karrikatur wurde der ‚Scooter Boy’ der Anfang 90er als mäkeliges Muttersöhnchen unter der Woche dargestellt, der am Wochenende ziemlich dreckige Sachen tut. Ich will es für meinen Fall einmal so ausdrücken: meine Eltern haben es mir leicht gemacht, mich auszuleben. Jetzt, wo ich eine Vorstellung davon entwickeln konnte, wie schwer es ist, Kontinuität zu bewahren, jetzt tendiere ich sehr stark dazu, gemäßigter ‚Mod’ zu sein anstatt ‚Scooter Boy’. Allerdings ist eine Faszination für Hoodrides übrig geblieben. Am liebsten ist mir ‚innen hui’ so wie dieses lebendige Kunstprojekt – ein Rolls-Royce Hoodride.

Warum dieser Exkurs über Jugendkultur?

Anders als bei Kulturen, die sich über Jahrhunderte regional entwickelt haben, kann man Jugendkulturen hervorragend als Beispiele, Modelle und Verdeutlichungsobjekte heranziehen. Es gibt kaum einen regionalen, sprachlichen und nur ganz entfernt einen sozialen Bezug. Jeder kann mit wenig Aufwand Bestandteil einer ‚Szene’ werden. Was man jedoch tun muss, ist offen sein und Anschluss herstellen. Das erfolgt beiderseits.

Wenn kein Kontakt, kein Austausch gewünscht und betrieben wird, dann stagniert das Wachstum und die ‚Szene’ zerfällt durch natürliche Fluktuation. Ab einer bestimmten Anzahl Mitglieder und wenn die Bedingungen dafür stimmen, kann eine ‚Szene’ Untergruppierungen, quasi Nachkommen ausbilden. Das wurde in ‚Headbanger’s Journey’ hervorragend nachgezeichnet.

Ich selbst darf das immer um Pfingsten beobachten. Da kommt die ‚Schwarze Szene’ nach Leipzig. Hier habe ich längst keinen Überblick mehr. Ich hatte einen kurzen und kleinen Einblick als mein Bruder in den 80ern mit ‚The Cure’ und ‚Sisters of Mercy’ sympatisierte. Die Szene ist aber wohl so aufgeschlossen und tolerant, dass der mittlerweile gut 80-jährige Patenonkel meines Bruders mit seiner Begleitung auf dem WGT nicht weiter auffällt.

In Unternehmen ist das mit der Freiwilligkeit und gegenseitigen Akzeptanz so eine Sache. Viel Freiwilligkeit wird durch existenzielle Bedürfnisse zumindest berührt – manchmal auch verschmutzt. Viele gehen wie selbstverständlich davon aus, man arbeite dort, um Geld zu verdienen. Lange Zeit ist man mit dieser Auffassung gut gefahren. Es genügte als Erklärung vollkommen. Niemand musste sich ernsthaft mit dem Inhalt von Arbeit auseinandersetzen. Es sicherte das Überleben, war Grundlage für einigen Wohlstand und bescheidene Freiheiten. Und nu’?

Wir leben in einer erstaunlichen Zeit. Das #BGE ist fast Realität und kaum jemand will diesen Umstand anerkennen.

BGE, verstanden als bedingungslos, ist tatsächlich noch keine flächendeckende Wirklichkeit. Als bedingtes Grundeinkommen sehr wohl. Die soziale Absicherung ist in Deutschland mit ein wenig Verwaltungs-Tango auf einem dauerhaft haltbaren Niveau zu erreichen, wofür so mancher Handwerksgeselle ‚Vollzeit’ arbeitet.

Butter bei die Fische: als vierköpfige Familie werden statistisch etwa 2000€ ‚netto’ benötigt. Erstaunlicherweise werden Lohn- und Einkommenssteuer erst ab ca. 24000€ fällig. Könnte all das mit diesem ominösen Existenzminimum zusammen hängen, was man in etwa dieser Größenordnung auch über ‚Hartz IV’ erreichen kann?

Die einen begnügen sich also damit “klarzukommen”, die anderen wollen “mehr”. Sie wollen dazu gehören und beitragen. Sie wollen eine soziale Integration und nicht nur eine existenzielle Absicherung. Sie wollen etwas ‚Sinnvolles’. Und genau hier setzen Unternehmen mit ihrer Kultur an. Wird der Fokus auf das Erzeugen von Stückzahl gelegt? Oder geht es darum, dem Zweck des Unternehmens gemeinschaftlich zu dienen und gemeinschaftlich zu verwirklichen?

Sinnstiftung erfolgt aus Anlässen heraus. Der Sinn wird durch jeden selbst erkannt und angenommen. Die Gemeinschaft derjenigen, die eine Übereinstimmung im Sinn eint, bildet die Grundlage für weitere “Verwirklichung in diesem Sinne”.

Reagieren manche deshalb so panisch auf ‚Dissens’? Muss deshalb auf Biegen und Brechen Konsens hergestellt werden, um das Grundgerüst, die Gemeinschaft, nicht zu gefährden?

Ich gehe mit vielem anders um. Ich kann mit abweichenden Haltungen umgehen. Ich kann andere Meinungen und Ansichten akzeptieren. Mehr noch: ich suche mir gezielt Widersprüche und Widerstände, um daraus Erkenntnis zu ziehen. Was ist es, worum es hier geht und was ist es nicht? Das finde ich erst heraus, wenn ich im Zusammenwirken mit anderen das Gemeinsame und das Abweichende erfahre. So kam ich u.a. dazu, ein drei-schrittiges Vorgehen zur Mehrwertbestimmung zu formulieren.

Wer bestimmen kann, der kann bewusst entscheiden.
Alle anderen entscheiden ‚instinktiv’, ‚intuitiv’, impulsiv oder gar nicht.

Erst wenn eine Person oder ein Gremium wirklich versteht, worum es geht, kann es informierte Entscheidungen treffen. Und damit es eine gute und lang währende Entscheidung wird, muss man investieren. Man muss die Fragestellung formulieren, die ‚Materie’ durchdringen, ausloten und abwägen. Je besser man das tut, umso leichter fällt die abschließende Entscheidung – und umso länger bleibt sie bestehen.

Abschließend? Ja, eine Entscheidung ist der Übergang zwischen der Phase der Entdeckung und der Phase der Umsetzung. Im up2U-Protokoll ist es aus gutem Grund ein blauer Kreis, der den roten Pfad abschließt und zum Übergangspunkt in den blauen Pfad wird.

In der Entdeckungsphase, in der ‚Exploration’ finden wir heraus, worum es überhaupt geht. In der ‚Exploitation’, in der Ausbeutungsphase geht es darum, die gewonnenen Erkenntnisse durch Verprobung umzusetzen. Erst hier, auf dem blauen Pfad, wird gesät, was in der zweiten Ordnung Früchte tragen soll. In der Exploration liegt der Schwerpunkt auf Weisheit, in der Exploitation in der geschickten Umsetzung. Beides miteinander im gegebenen Moment zur Wirkung zu bringen, bezeichne ich als Kunst. Wenn es gemeinschaftlich erfolgt, bezeichne ich es als ‚Greatness beyond EgoBarrier’ – Großartigkeit jenseits der EgoBarriere. Die Kunst der Zusammenarbeit handelt davon, solche Ergebnisse willentlich und gezielt herbei zu führen.

In unterschiedlichen Entwicklungsstadien braucht es unterschiedliche Handlungsweisen. Es gibt Persönlichkeitsstrukturen, die sind für das eine besser geeignet als für anderes. Wenn sich nun Vertreter mit voneinander abweichende Persönlichkeiten darüber streiten, wer geeigneter sei und “Recht habe” wird der eigentliche Punkt verfehlt. Alle Persönlichkeiten sind gut wie sie sind. Die Frage sollte vielmehr lauten: “wann benötigen wir wen?”

Erfolg entsteht ganz wesentlich aus der Anordnung der erforderlichen Fähigkeiten im Wechselspiel zu Art und Reife der Aufgabe. In produktionsorientierten Betrieben steht ‚Exploitation’ im Vordergrund. Hier tun sich viele schwer damit, neue Wege zu gehen. Im Forschungsbereich der Wissenschaft findet die Betrachtung naturgemäß rückwärts gewandt statt. Erst was passiert ist, kann ich untersuchen. In der Entwicklung wiederum richtet sich der Blick nach vorn. Dort kann der Blick schon mal so weit in der Zukunft gefangen sein, dass bereits erzielte Ergebnisse in der Gegenwart übersehen werden. Das aber sind die Arbeitsgrundlagen für diejenigen, die eher umsetzungsorientiert handeln.

Es gibt also nicht die eine Art, wie “man zu sein hat”. Es gibt mglw. den Prototypen für eine bestimmte Position (“Stelle”). Aber eben nur zum gegebenen Zeitpunkt in der vorliegenden Aufgabe. Zukünftige Entwicklungen können andere Charaktereigenschaften, Persönlichkeitsstrukturen und damit Wesensmerkmale erforderlich machen. Wer annimmt, sich für eine Stelle zu qualifizieren, die er sein Leben lang innehat, der gehört dringend aus diesem Alptraum erweckt.

Tatsächlich braucht es ein gewisses Maß an Reife und gleichzeitig Frische, um großartige Ergebnisse zu erzielen.

Junge Früchte sind sauer.

Warum mag das so sein? Der Sache in der Tiefe nachzugehen erscheint mir derzeit nicht wichtig genug.
Mir hilft für den Moment, was ich im Chemieunterricht gelernt habe.

Elemente wie Eisen (Fe) oder Gold (Au) sind in Reinform wenig brauchbar. Zu weich, zu spröde, unterlegen in ihrer Reinheit. Click To Tweet

Es braucht eine Verbindung mit anderen Elementen, um das hervorzubringen, worauf es uns eigentlich ankommt. Erst in der Mischung mit Kohlenstoff-Anteilen und anderen gezielten Verunreinigungen wird aus dem brüchigen Eisen eine Legierung – fester Stahl. Alkohole wiederum sind kurzkettig im Vergleich zu Zuckern. Zucker sind gegenüber reinem Eisen (Fe) deutlich komplexer in ihrer grundlegenden Anordnung. Je komplexer die Kettenanordnungen werden, desto zäher und fester werden die daraus entstehenden Stoffe. Zähigkeit von Flüssigkeiten heißt in der Chemie auch Viskosität.

Holz ist am Ende auch nur komplexer Zucker, weshalb die im Holz gebundene Energie des Sonnenlichts direkt verbrannt werden, im Falle von Zuckerrohr oder Zuckerrüben raffiniert genutzt werden kann oder aber nach einem anderen Behandlungsprozess als Rohöl gefördert und durch Aufbrechen der Ketten (raffinieren) von Schweröl über Diesel, Benzin zu Kerosin zerkleinert werden kann. Was ziehe ich daraus für eine Erkenntnis?

Säure ist kurzkettig und daher schnell erzeugbar. Zusammen mit einer Base lassen sich daraus Salze und Wasser gewinnen. In der Kürze liegt die Würze.

Die Süße im Leben braucht deutlich längere Ketten -komplexe Strukturen – und deshalb mehr Aufwand, um zu entstehen. Dafür enthält sie auch mehr gebundene Energie, die wiederum als Treibstoff genutzt werden kann. Die komplexesten Zusammenhänge brauchen am längsten zur Entstehung. Wenn sie in kleinere Einheiten zerlegt werden können, dann kann ihre Energie schneller zur Nutzung gelangen. Das Ansprechverhalten ist dann “flink”.

Es kommt darauf an, … ob die eingesetzte Kraft auf hohe Geschwindigkeit oder hohe Zugkraft zielt. Manchmal braucht es Motoren, die hohe Oktanzahlen im Treibstoff nötig haben, manchmal braucht es Schiffsdiesel. Und so manche Elektromotoren schaffen es, viele Menschen auf 300 km/h zu beschleunigen.

Manchmal will man es schnell, klar und sauer. Meist jedoch nicht. Bei der Apfelzucht sind die Sorten die erfolgreichsten, die ein als ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säuerlichkeit aufweisen. Ein sehr erfolgreicher Apfel ist ‚Gala’. Der kann bezeichnenderweise nicht in zu großen Höhen wachsen und ist nicht lange lagerfähig.

Für mich ist der ‚Gala’ eine grandiose Metapher für Erfolg in der Mitte des Marktes. Ausgewogener Geschmack, nicht zu abgehoben und schnell verderblich. Zudem noch einprägsam im Namen mit einem unterscheidbarer, ansprechender äußeren Erscheinung.

Vor ein paar Jahren las ich über Erfolg durch Zusammenarbeit in einem Sonderheft der brand eins zum Thema Innovation. Leider finde ich das Heft gerade nicht. Deshalb zitiere ich, was und wie es mir im Gedächtnis blieb.

In dem Heft wird darüber berichtet, dass jemand erfolgreiche Broadway-Inszenierungen untersucht hat. Es ging ihm um die Ensembles und das Phänomen “Never change a winning Team”. Wenn also die selben Leute in einem vergleichbaren Umfeld tätig werden, dann müsste doch der Erfolg garantiert sein. Tatsächlich war es genau umgekehrt. Wenn das Ensemble geschlossen das Haus wechselte, blieb der Erfolg aus. Wenn die selben Leute ein vergleichbares aber unterscheidbares Stück im selben Haus spielten, blieb der Erfolg aus. Erst wenn es einen erkennbaren Anteil von alt und neu, von verändert und gleich gab, erst wenn es eine spannende Balance zwischen den Extremen gab, dann setzte Erfolg ein. Und dieser Erfolg hielt recht lang an. Er konnte sogar zeitlich noch weiter gestreckt werden, wenn bspw. ein Darsteller durch einen anderen ausgetauscht wurde. Das Verhältnis zwischen gleich und anders nannte der Autor q-Faktor – meine ich mich zu erinnern. Ich wähnte mich am Ziel. Was ich suche schien eine Bezeichnung zu haben.

Es wurde leider nicht geschrieben, woran das liegen könnte. Es gab nur ein paar Bestätigungen dessen, was ich bereits aus eigener Erfahrung weiß. Die Magie findet sich zwischen 2/5 und 3/5 – nicht notwendigerweise in der Mitte. Die ideale Teamgröße ist 5 bei zwei bis drei gleichen und korrespondieren abweichenden Eigenschaften. Je mehr Merkmale ich in die Betrachtung einfließen lasse, umso dichter das Bild. Alt/jung, Erfahrener und neu Einsteigender, Schüler und Meister, Schauspieler und Sänger und so weiter und so fort.

Ich erkläre mir das so, wie ich zu Faust-Inszenierungen stehe. Ich bin mir sicher, noch nicht die letzte gesehen zu haben, obwohl jeder von uns die Gründgens-Darstellung auf DVD ansehen könnte. Wenn der Stoff bekannt ist, kann man sich auf die Interpretation konzentrieren. Auch wenn man in vielen Aspekten nicht an Gründgens heranreicht, so kann man es sowohl anstreben als auch andere Schwerpunkte setzen. Selber Stoff, andere Erscheinung.

Metallica machen übrigens gerade etwas ähnliches. Auf ihrer aktuellen Tour interpretieren sie Musikstücke, die ‚man’ mit der Stadt verbindet, in der sie gerade auftreten.
‚Amadeus’ in Wien, ‚Skandal um Rosi’ in München usw.

Etwas anderes, sehr anschauliches darf ich derzeit als Entwicklung begleiten. Ein Produktionsbetrieb mit stattlicher Anzahl von Teams hat den Auftrag, sich zu ‚agilisieren’. Die Grundlagen sind durch die konzerneigene Interpretation von ‚Lean Production’ gelegt. Im ‚Lean’ gibt es den manchmal auch als KaiZen bezeichneten KVP. Der KVP kommt allerdings dort nicht so recht in Schwung. So entschied man sich u.a. die Arbeitsgrundlagen, quasi die Gesetzgebung für das eigene Handeln, in einer an Scrum angelehnten Arbeitsweise fortzuentwickeln.

Ich erkenne darin einige Parallelen zum parlamentarischen Gesetzgebungsverfahren. Nur wird das gesetzgebende Entscheidungsgremium und sein Fachausschuss nicht nach Proporz besetzt.

Es werden Änderungsaufgaben identifiziert und dann mithilfe von adhoc-Arbeitsgruppen umgesetzt. Diese Arbeitsgruppen werden im Verlauf der Arbeit hoffentlich zu einem Team. Das ist allerdings eine andere Geschichte.

Ich erkenne darin eine Gemeinsamkeit mit Unterschieden gegenüber parlamentarischen Gesetzgebungsverfahren. Gesetze sind Regelwerke, die für eine unbestimmte Vielzahl von Fällen, verlässliche und vorhersagbare Ergebnisse sicherstellen sollen. Im fraglichen Unternehmen heißen die Gesetze ‚MAB’ – Muster Ablauf Beschreibung.

Es ist ein Wirtschaftsunternehmen. Es geht also weniger um das repräsentative Abbild einer Volksgemeinschaft als um die Verwirklichung vom Unternehmenszweck und der jeweils bestmöglichen Umsetzung durch Vorhaben.

Es werden deshalb für die Auswahl der Vertreter in der Arbeitsgruppe weniger “pseudo-gerechte” Kriterien verwandt. Pseudo-gerecht wären Kriterien wie Geschlecht, Betriebszugehörigkeit oder Betroffenheit. Auch persönliche Beziehungen und ererbte Zuständigkeiten werden als unerwünschte Kriterien immer häufiger gebrandmarkt.

Stattdessen haben wir drei Kernbereiche identifiziert, nach denen Mitarbeiter ausgewählt werden sollten.
Sie funktionieren, wie drei dynamisch miteinander kombinierte Filter.

Aus dem Kreis der möglichen werden geeignete Personen bestimmt.
Auswahlkriterien sind:

  • Kompetenz
  • Verfügbarkeit
  • Persönlichkeitsstruktur

Kompetenz bedeutet nicht nur “wer kann es?” Es beinhaltet genau so “wer will es können?” und “wer sollte es zukünftig können?” Die Verbreitung von Kompetenz ist daher ähnlich gewichtig in der Entscheidung wie die Vertiefung von Kompetenz. Wer das nicht berücksichtigt, begibt sich in eine gefährliche Abhängigkeit von einzelnen Kompetenzträgern.

Verfügbarkeit darf ebenfalls nicht solitär als Kriterium angewandt werden. Andernfalls führt das dazu, dass die inkompetentesten die Aufgabe übernehmen. Alle anderen werden stattdessen durch ihre Kernkompetenzen immer stärker unabkömmlich.

Andersherum wird ein Schuh daraus. Wenn ein Thema einer gewissen Kompetenz bedarf, müssen Wege gefunden werden, diese Kompetenz verfügbar zu machen. Entweder durch Erlernen und damit Überwinden der vorherigen Inkompetenz oder indem man Belastung von den Kompetenzträgern zu anderen verlagert. An dieser Stelle verweise ich zum gefühlt 100. Mal auf das prägnante Erklärvideo vom Kollegen Krause (2:48 Minuten gut investierter Zeit).

Der “neue heiße Scheiß” in dieser Organisation sind die Teamrollen nach Belbin. Persönlichkeit wird ausgeprägt durch genetische Veranlagung und Umfeld-Prägung im Verlauf des Lebens. Diese Strukturen sind damit innerhalb der Ausgangsbedingungen beeinflussbar und für einen gewissen Zeitraum stabil. Wichtig dabei ist vor allem, dass eine bestimmte Struktur in einem gegebenen Zusammenhang in Erscheinung tritt, zur Wirkung kommt und gleichzeitig verändert wird. Durch Scheitern und Erfolg werden bestimmte Muster des Gelingens verstärkt oder ein Anlass zur grundsätzlichen Veränderung (“Scheitern”) gesetzt. Das eine ist Transformation, das andere Translation. Den zweiten Teil habe ich lange “gefühlt” und verspürt. So richtig erfasst habe ich es aber erst kürzlich in der Folge dieses Artikels.

Wer nicht lernen will, muss weinen!

Klaus Kusanowsky

In jeder Aufgabe liegt also ein Lernauftrag. Wie jemand damit umgeht, ist Sache des Einzelnen. Es ist eine Frage der Einstellung.

Und die Einstellung kommt dann zum Tragen, wenn nach dieser Aufbereitung die Frage kommt, ob man die Aufgabe übernehmen möchte. Freiwilligkeit ist immer noch ein wichtiger Anteil bei der Übernahme von Verantwortung. Wenn jemand die Gründe versteht und die Bedeutung des Ergebnisses für die Gemeinschaft, dann fällt die Entscheidung leichter. Viele schrecken bei einer Entscheidung vor den unübersehbaren Konsequenzen zurück. Je klarer das Ziel, je bekannter der Weg und je höher der Nutzen, um so leichter fällt die Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen.

Die Organisation und “die Sache” brauchen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien unterschiedliche Herangehensweisen. Am Anfang geht es darum, die Sache in Gang zu bringen. Impulsgeber sind wichtig. Das kann aber nicht ewig so weitergehen. Und so braucht es eine Wachstums- und eine Reifungsphase und an deren Ende die Ernte. Das Ergebnis muss gepflückt werden und in einem anderen Kontext zur Wirkung gebracht werden. So wie Früchte sowohl die Funktion der Nahrung als auch der Fortpflanzung erfüllen. Es kommt darauf an …

Und hier sind wir dann beim Kung Fu der Organisationsentwicklung. Es kommt darauf an, zu welchem angestrebten Ergebnis etwas in Beziehung gesetzt wird. Durch geschickte Zielsetzung wird die Organisation darauf ausgerichtet, erfolgreich zu wirken. Easy to learn – hard to excel.

Zur Orientierung biete ich folgenden Satz:

Organizing is aligning people’s efforts to effect.

Organisieren ist das Ausrichten menschlicher Aufwände, um zu wirken.

Seit geraumer Zeit denke ich bereits darüber nach, wie ich verdeutlichen kann, was ich mit Vielfalt und Gleichheit in diesem Zusammenhang meine. Am Anfang braucht es ein gegenseitiges Verständnis aus dem dann ein gemeinsames Verständnis erwachsen kann. Es geht also zunächst darum, Gemeinsamkeiten zu bestimmen, bevor das Gemeinsame bestimmt werden kann.

Unterschiedliche Stadien der Entwicklung brauchen unterschiedliche Typen und unterschiedliche, inhaltliche Nähe zueinander und in Bezug zu “der Sache”.

Just als ich die Grafik für eine Vorgängerversion dieses Artikels erzeugt hatte, sprach mein Kontakt in dem erwähnten Produktionsbetrieb von “Belbin-Blume”. Ich war “Feuer und Flamme”. Ich dachte: “Jowoll! Das ist, wonach ich gesucht habe!”. Nach dem Gespräch musste ich feststellen, dass es keine öffentlich zugänglichen Aufzeichnungen über diesen Begriff gibt – die Suchmaschine meiner Wahl lieferte keine Ergebnisse zurück. Wenigstens griff die Fuzzy-Logic. So gewann ich die Auffassung “das müsste es doch geben.”

Der Begriff ist so wunderbar poetisch und gleichzeitig prägnant und umgehend anschlussfähig. So zeigt sich Großartigkeit, wenn man ihr begegnet. Und natürlich auch in vielen anderen Variationen

Die ‚Belbin-Blüte’ drückt nach diesem Verständnis aus, was für die vorliegende Aufgabe an Teamrollen gebraucht wird.

Im Verlauf der Entwicklung bewegen sich die Blütenblätter (Kompetenzträger) immer weiter auseinander. Die Sache wächst und dehnt sich aus. Eine größere Fläche wird abgedeckt, die Sache erblüht, nimmt mehr sichtbare Fläche ein und wird dadurch noch besser erkennbar. Sie wirkt anziehend – attraktiv. Sie nimmt mehr Energie (Sonnenlicht) auf. Zum Ende dieses Abschnitts im Lebenszyklus werden die Unterstützer (Teamrollen) sukzessive losgelassen und zurück bleibt der (befruchtete) Spross der Pflanze. Dieser wird umschlossen und geschützt – verpackt wie ein Produkt – und wenn es reif ist angeboten und auf die Reise geschickt. Nun kann es seine Funktion erfüllen. Die Frucht kann nähren, heilen, erfreuen und die weiter getragenen Kerne führen dazu, dass die Gene der Pflanze in zeitlicher und räumlicher Entfernung weiter leben. Wenn die Umgebung dort zuträglich ist, entsteht eine neue Instanz der ursprünglichen Pflanze. Wenn die Umgebung eine andere Ausprägung bestimmter Eigenschaften oder Merkmale erfordert, dann wird der besser passende Anteil dominanter werden.

Wenn nun die übrigen, in der Sache angelegten Anteile wegen vermeintlicher Verzichtbarkeit vollkommen eliminiert würden, dann würde eine Abhängigkeit zu genau diesen sehr beschränkten Umweltbedingungen geschaffen. Man könnte mit der Pflanze nur in sehr eingeschränktem Umfang etwas anfangen. Die Pflanze wäre sehr anfällig für Störungen und bei länger andauernden Veränderungen zum Aussterben bestimmt. Alle Anpassungsfähigkeit die Natur über Millionen von Iterationen entwickelt hat, wäre verloren.

Eine naturnahe Art sich fortzuentwickeln wäre eine Kultur der Harmonie. Harmonie meint damit nicht Konsens um jeden Preis. Es meint die Balance, das Gleichgewicht der einzelnen Komponente mit ihrer Umgebung. Komponente ist das Einzelne als systemischer Bestandteil von etwas größerem. Ein Mensch wäre über eine Rolle Bestandteil eines Teams. Das Team wäre Bestandteil eines Bereichs. Der Bereich wäre Teil eines Unternehmens, das Unternehmen wäre Teil einer Branche, Teilnehmer an einem Markt und Bestandteil eines Wirtschaftskreislaufs.

Balance erschafft Ruhe in der Bewegung. Sie kann auch in Wellen zwischen Ruhe und Bewegung entstehen.

Und so biete ich eine mentale Einstellung an, die nach meiner Auffassung geeignet ist, sowohl Vetreter in einer pyramidalen Aufbauorganisation als auch einer Ablauforganisation in einer Matrix anzusprechen. Diese Einstellung muss m.E. auch nicht verändert werden, wenn man agile Arbeitsweisen praktiziert. Ich sehe diese mentale Einstellung als den ruhende Kern und als Bindeglied zwischen allen miteinandner im Wettstreit stehenden Organisationsformen. Alle eint die Verantwortung in der Rolle für die Sache.

Ich bin Teil eines Zusammenhangs.

Durch meinen Beitrag sind wir in der Lage

  • unsere Funktion zu erfüllen
  • Veränderung wahrzunehmen
  • uns an die Erfordernisse anzupassen

Je besser Verantwortung erkannt und umgesetzt werden kann, umso angepasster kann eine Organisation mit ihrem Marktumfeld harmonieren. Je ungewisser, umso agiler. Je vertrauter, umso raumgreifender.

Und jetzt kommt der Unterschied zwischen synthetischem und organischem Wachstum. Das künstliche Wachstum erleben wir immer mal wieder bei Startup-Blaupausen, die wie durch Stereoide aufgepumpt in den Kapitalmarkt gedrückt werden.

Im Gegensatz dazu steht organisches Wachstum. Es dauert länger, ist ohne Erfolgsunterstützung sehr viel unwahrscheinlicher und erzielt deswegen höhere Verkaufserlöse am Markt.

Eine ‚gesunde Mischung’ markiert das Optimum. Das Heranziehen in einer geschützten Umgebung wie einem Gewächshaus oder einem Folienmantel schützt die anfälligen Triebe und erhöht die Chance auf Ausbeute. Das Heranziehen kann weiterhin ‚Bio’ erfolgen – man braucht nicht zwangsläufig Kunstdünger.

Ist das jetzt gut oder schlecht?

Eine solche Frage soll der schnellen Orientierung dienen, verhindert aber allzuoft tieferes Verständnis. Nur ‚das Gute’ soll weiter verfolgt werden. Und wer entscheidet das?

Hier werden die Organisationsstrukturen sehr wichtig. Entsende ich eine Auswahl aus der Mitte, damit diese Person sich als Vertreter einer Gruppe mit der Frage beschäftigt? Oder wäge ich die Umstände in der Gruppe der Betroffenen ab?

Das ist das Spannungsfeld zwischen Spezialisten und Kompetenzträgern. Die einen machen nur das, worauf sie spezialisiert sind – immer und immer wieder. Die Kompetenzträger machen das, was in dieser Situation gebraucht wird, so gut sie es gerade können.

In den seltensten Fällen werden Spezialisten benötigt – es sei denn, man konzentriert Expertise an genau einer Stelle im Unternehmen und skaliert von dort. Unternehmen erster Ordnung funktionieren so – und die Vertreter der dunklen Seite sind ebenfalls so organisiert.

Die Rebellen-Allianz setzt auf die Gemeinschaft der Vielfalt und schafft es so, mit erstaunlich wenig Ressourcen einer vermeintlichen Übermacht dauerhaft die Stirn zu bieten.

/Erkenntnis

Der stetige Wandel versorgt uns andauernd mit neuer Energie.

Wenn es gelingt, diese ständig zufließende Energie nutzbar zu machen, ist es viel leichter eine Organisation der Vielfalt zu erschaffen und andauernd lebendig zu erhalten anstatt eine Monokultur vor dem Sterben zu bewahren.

Eine große Herausforderung auf dem Weg dorthin ist, im Neuen die Voraussetzung für das Überdauern zu erkennen, anstatt eine Bedrohung für das Bestehende. Erfahrung hilft dabei erheblich.

Zwischen beiden Sichtweisen trennt die EgoBarriere. Jedes Neue schmälert die Bedeutung des Bestehenden bis es irgendwann verschwindet. Jedes Neue verkleinert die Bedeutung des eigenen Selbst. Mit der Geburt der eigenen Kinder wandert der Fokus der eigenen Aufmerksamkeit – hoffentlich – auf das was einem selbst nachfolgt.

Auch hier hilft Ausschließlichkeit nicht weiter. Wer vor lauter Fokus auf die Kinder, sich selbst vernachlässigt, hilft ihnen nicht. Nur gesunde, leistungsfähige Eltern können ihren Kindern eine Hilfe und Stütze sein. Auch hier geht es um die Harmonie aus Kindswohl und Elternwohl.

/waswenn?

Erkennen erfolgt über Eigenschaften, die als Merkmale wahrgenommen werden.

  • Was, wenn uns etwas verbindet?
  • Was, wenn wir etwas teilen?
  • Was, wenn wir das Selbe anstreben?

/Trend ist Your Friend!

Ein agiles Unternehmen kann mit den Einflüssen des Wandels umgehen. Es besteht fort, wenn es der Organisation gelingt, das Neue zu integrieren und mit den Grundlagen seines bisherigen Fortbestehens zu vereinen.

Eine erfolgreiche Organisation kann Einflüsse aufnehmen und durch zügigige, “agile” Reaktion darauf durch eigene Anteile in der Wirkung verstärken. Das erfolgreiche Unternehmen erkennt einen Trend, nimmt ihn auf und prägt ihn durch die eigenen Produkte weiter aus.

Leicht gesagt, schwer getan.

/die Kraft in der Ruhe

Wie kann ich das erreichen?

Erfolg entsteht über Stabilität im Wandel. Das Gemeinsame bildet die Grundlage aus der das Neue entsteht. Das Neue ist die Auswirkung vorheriger Einwirkung. Zwischen Einfluss und Ergebnis werden eine beliebige Vielzahl von Entscheidungen getroffen. Durch Umwandlung vom einen in das andere werden sie im Anschluss verarbeitet und in der Auswirkung in eine Richtung gelenkt.

Damit ein Ergebnis gezielt erreicht wird, anstatt dass es ‚zufällig’ eintritt, braucht es ein Verständnis vom Zusammenhang zwischen den Voraussetzungen und den Folgen einer Handlung. Das kann über Wissen vermittelt werden oder durch Erfahrung erlernt. Beidem gemeinsam ist das Lernen, das aus dem Verstehen von Zusammenhängen ensteht. Das kann rückwärtsgewandt durch Untersuchen (Analysieren) erfolgen oder durch Erproben und gezieltes Wiederholen des Zusammenwirkens (Synthetisieren) geschehen. In beiden Richtungen ist das aufmerksame Beobachten und formulieren von Erkenntnissen der Schlüssel, der den ‚Zufall’ von zielgerichtetem Handeln unterscheidet.

An dieser Stelle kommt die Macht der Vielen ins Spiel. Jeder einzelne ist in seiner Wahrnehmung eingeschränkt. Der einzelne Mensch ist aufgrund dessen was er als sein Verständnis in die Situation einbringt, in seiner Wahrnehmung beschränkt. Es braucht die unterschiedlichen Wahrnehmungen die zugleich auf einer gemeinsamen Grundlage ausgetauscht werden können.

Die Gemeinsamkeit wird durch ein gegenseitiges Verständnis voneinander erschaffen. Der Respekt für eine abweichende Perspektive ist die Grundlage, um ein gemeinsames Ziel erreichen zu können. Aus der Grundlage des gegenseitigen Verständnisses kann dann ein gemeinsames Verständnis die jeweiligen Handlungsbeiträge zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels ausrichten.

Aus dem gegenseitigen Verständnis entsteht ein gemeinsames, gleiches Verständnis mit dem dann das selbe Ziel erreicht werden kann.

Es geht auch anders. Jemand kann ein Ziel vorgeben und dieses Ziel von Fremden verwirklichen lassen.
Kann funktionieren – tut es selten.

Welchen Ansatz jemand verfolgt, liegt bei jedem selbst. Es ist die eigene Entscheidung – it’s up to You!

/etc

Blogbeiträge wie dieser Verarbeitungsergebnisse von Impulsen, die ich in meinem Alltag aufnehme und verarbeite. Ich verschriftliche die Ergebnisse in dieser Form, die ich “Denkprotokoll” nenne. Ich speichere Denkergebnisse aus, um Platz für Neues zu schaffen. Wenn jemand anderes daraus Nutzen zieht, dann ist das ein willkommener Nebeneffekt – collateral benefit.

Was auch immer ich sonst noch für beachtenswert halte, teile ich über Blogbeiträge hier und anderswo.
Den besten Überblick über alle Fragmente vermittelt mein twitter-Kanal.

/Inspiratoren

/Weiterführendes

/Medien

Die Grafiken stammen von mir und dürfen unter Namensnennung weiterverwenden und verändert werden. CC-BY-SA.

/lebewohl

Lebe lang, in Frieden und Wohlstand.
Mögen sich alle Bedürfnisse in Realität auflösen.

/berühmteletzteworte

Verläuft Dein Leben im Kreis?

Das Leben verläuft in Kreisläufen. Manche sind größer, andere kleiner.
An Ihrem Ende findet sich kein Ende – nur ein neuer Anfang.

Sprich zu denen, die es angeht. Teile, was Dir wichtig ist.

2 responses to “‚Diversity of Equals’”

  1. Schöner Impuls zum Frühstück. Drei Aspekte haben Resonanz erzeugt:
    – Ich teile das Mindset andere Ansichten zuzulassen. Leben und leben lassen ist eines meiner Mottos. Wobei das natürlich auch Grenzen hat (Radikalismus).
    – Das Bild der Blume ist klasse. Das kann IMHO bei erfolgreichen Communities beobachtet werden. So entstehen blühende Blumenlandschaften. Erinnert mich auch an die Herangehensweise von W.L. Gore, die sich regelmässig spalten.
    – Das Gewächshaus als Schutzraum für die Anfänge. Ich mag dieses Bild im Zusammenhang mit Innovationen. Konträr mit Geld zugepumpte Startups. Eine nicht-resistente Pflanze nur mit Superdünger hochzuziehen ist wirtschaftlicher Unfug.

  2. Deshalb bis Du ein ‘comrade in mind’ in unserer Piratenflotte.
    Ich hatte überlegt, ob ich den Hinweis auf die Dunbar-Zahl dieses Mal bringe.

    Hiermit reiche ich ihn nach:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dunbar-Zahl

    Die Dunbar-Zahl ist gem. meiner Quelle Ilja Preuss eine Metrik nach der W.L. Gore bestimmt, wann es Zeit wird, sich aufzuspalten. > organisches Wachstum.

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