Ich war mir zunächst nicht sicher, ob die Geschichte dahinter verstanden wird.
Als wir den Karton öffneten entfuhr es Ihr: “Ahh …, für die Smarties von morgen!”
Passt. Funktioniert. Anschlussfähig.
/Kontext
Ziemlich genau ein Jahr zuvor kam ich zum ersten Mal in das Unternehmen.
Die Sache begann damals kurios.
Auf unterschiedlichen Wegen kamen Anfragen zu mir, in denen ich eine gewisse Ähnlichkeit erkannte. Die Worte waren unterschiedlich, das Format auch. Das, was gesucht wurde, war aber in beiden Fällen ähnlich – nach meiner Interpretation.
Es war so ähnlich, dass ich herausfinden wollte, ob es ein und derselbe Interessent ist oder plötzlich ein Transformations-Fieber in Halle ausgebrochen sei.
Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass die Suchanfrage über unterschiedliche Kanäle ausgesandt wurde. Teilweise direkt, teilweise über weitere Stationen kam so die Anfrage bei mir an. Nun galt es, den Konflikt zu bewältigen. Sollte sich erst beim Kunden herausstellen, dass mehrere Lieferanten den gleichen Kandidaten identifiziert haben?
Mein Bruder berichtete mir, er hätte eine solche Situation erlebt. Damals hätte der Interessent ihn aus purer Neugier eingeladen. Der wollte dann einfach nur sehen, wer dieser Typ ist, den alle seine Vermittler empfehlen.
In meinem Fall lief es anders.
Es stellte sich heraus, dass ein ehemaliger Mitarbeiter von FERCHAU Engineering zur ComTS Ost in den Personalbereich gewechselt ist. Aus dieser neuen Position heraus hat er den identifizierten Bedarf an seinen vorherigen Arbeitgeber und einen ihm von dort bekannten Dienstleister für Hochqualifizierte ausgesandt. Von der Evolution Personalvermittlung aus Magdeburg drehte die Anfrage noch eine Schleife nach Hannover zu meinem Bruder bevor sie dann von dort ebenfalls bei mir in Leipzig ankam. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gespräche mit FERCHAU bereits fortgeschritten. Frau Duda von der Evolution entschied sich deshalb auf eine Vorstellung zu verzichten. Auch wenn in diesem konkreten Fall das Geschäft anders zustande kam, so hat mir das offene und geradlinige Auftreten der Evolution sehr gefallen. Seither stehen wir in unregelmäßigem Kontakt und bereiten uns auf die nächste Gelegenheit vor, bei der wir zusammenarbeiten werden.
Die Evolution aus Magdeburg lies also der FERCHAU aus Leipzig den Vortritt und so hatten wir unser erstes Kennenlernen wenige Tage vor den großen Ferien – 2017.
In diesem Jahr war der Zeitpunkt ganz ähnlich. In wenigen Tagen beginnen die Sommerferien.
Meine Familie fährt in Urlaub
und ich bin mit dabei.
Seit ich Tim Ferris’ “4-Stunden-Woche” las, habe ich ein anderes Verhältnis zu Arbeit und Arbeitsort. Ich würde sogar sagen, dass ich pro Woche weniger als 4 Stunden im herkömmlichen Sinne arbeite. In dieser Zeit administriere ich das Geschäft, erfasse Arbeitszeiten, schreibe Rechnungen und dergleichen. Den Rest der Zeit verwende ich auf Tätigkeiten, die mich als Person im Zusammenspiel mit Personen reifen lassen. Für Ferris waren das Kampfsport-Wettkämpfe oder Melongas in Buenos Aires. Für mich ist es das Verwirklichen von Ideen im Zusammenspiel mit anderen Menschen.
Mir geht es weniger darum, “Bucket-Lists” abzuarbeiten
– “hab ich, kann ich, mach ich …”.
Mir geht es darum herauszufinden, was überhaupt geht und wie man etwas Wirklichkeit werden lässt.
Auf der Solo-Ebene habe ich das oft genug getan.
Jetzt geht es um mehr.
Es geht darum etwas zu erreichen, was kein Mensch allein erreichen kann.
/Die LEGO-AG
Mein Sohn beendet in diesen Tagen die zweite Klasse. Wir als Eltern sind gebeutelt von einer Plage. Naja, das ist wahrscheinlich Klagen auf hohem Niveau.
Gemeint ist das Phänomen LEGO. Jede freie Minute baut er irgendetwas mit LEGO. Das fing schon in der KiTA an. Er berichtete damals, die Spielkameraden würden ihn darum bitten, ihre Raumschiffe zu verbessern.
Ich fragte ihn, ob er denen das beibringen könne, damit sie es selbst tun können.
Sie wären dann nicht mehr von ihm abhängig.
Das verfing damals nicht so richtig.
Im Verlauf der zweiten Klasse ergab sich eine Situation als Fortentwicklung davon.
Mittlerweile fand eine intensivere Vernetzung auf der Elternebene statt.
Eine andere Mutter und seine Mutter dachten darüber nach, das LEGO-Bauen als Angebot der Schule zu etablieren.
LEGO bietet eine sog. Education-Serie. Vom Bestandteil an Steinen sind die Kästen vergleichsweise teuer. Das ist aber nicht der eigentliche Gegenwert. Zu den Kästen gibt es Unterrichtsmaterial, das grundlegende naturwissenschaftliche Zusammenhänge erfahrbar macht. Anfänglich war die Idee, dieses Angebot in den Regelunterricht zu integrieren. Es stellte sich heraus, dass es nur als Elterninitiative am Nachmittag umsetzbar war.
Im Verlauf der Projektentwicklung verfestigte sich das Konzept. Ab dem kommenden Schuljahr wird es die “LEGO-AG” als GTA (Ganztagsangebot) geben.
Die Initiative wird von der Mutter meiner Kinder angeboten und auf der Basis des Unterrichtsmaterials von LEGO begonnen. Je nach Resonanz der Kinder wird es dann in die eine oder andere Richtung ausgebaut – MVP halt.
Jetzt ging es nur noch darum, die Kästen zu finanzieren. Es ging ums Prinzip. Wenn Claudia schon Konzept und Zeit beisteuert, dann soll wenigstens das leicht zu erwerbende Unterrichtsmaterial von jemand anderem bereitgestellt werden.
Die üblichen Verdächtigen sagten ab.
Die örtlichen Unternehmen, die angeblich ach so händeringend nach Fachkräften suchen, waren für das Thema nicht zugänglich.
So kam ich ins Spiel. Ich sprach meinen Vermittler und den erwähnten Kunden an.
Es ist die ComTS Ost GmbH. Das Unternehmen übernimmt die prozesshafte Verarbeitung von Datensätzen. Es geht darum, Informationen zu veredeln und dem Prozesseigner digital zur Verfügung zu stellen.
Bereits beim ersten Kennenlernen fiel ein Satz, der mir in Erinnerung blieb und mich für sie einnahm.
Was uns der Markt nicht bietet bilden wir selber aus.
– Eva Mandoki
Ich fragte also, ob sie schon etwas früher ansetzen wollen. Anstatt mit Werbung auf Straßenbahnen in Leipzig und Halle können sie auch zeigen, dass sie eine gesellschaftliche Verantwortung sehen und übernehmen.
Mehr war nicht nötig. Die Zusage kam schnell und die Einlösung konnte ich in dieser Woche in Empfang nehmen.

Ich bin froh und dankbar, dass es so gut funktioniert hat. Erstaunt hat es mich nicht. Nach allem, was ich dort erlebt habe, entsprach diese Entwicklung komplett meiner Erwartungshaltung – eine sichere Bank halt.
Was mich jedoch verwundert hat, war die Nicht-Reaktion meines Vermittlers.
Die Geschichte, in naturwissenschaftliche Bildung zu investieren, passte eigentlich noch viel besser zur FERCHAU Engineering.
Es stellte sich heraus, dass die Nachfrage die mittelbar adressierte Leiterin des Standorts Leipzig nicht erreicht hatte.
Als ich sie direkt ansprach, kam eine Reaktion und ich bekam auch von dort eine Zusage.
Ab August 2018, also nach den Sommerferien, werden nach heutigem Stand 8 von über 20 Kindern aus der Klasse meines Sohnes dieses Angebot wahrnehmen können. Weitere Spender sind selbstverständlich herzlich willkommen.
/Erkenntnis
Viele Menschen begreifen Kommunikation ausschließlich als Daten-Transport.
Die Ausschließlichkeit in diesem Verständnis verstellt den Blick für das, was daraus entstehen kann.
Tatsächlich ist der Austausch über ein Thema mindestens ein Prüfstein für die Beziehung der Kommunikationspartner.
Wie weit reicht die Übereinstimmung? Ab wo beginnt eine Abweichung? Wo endet die Gemeinsamkeit?
Das lässt sich im Vorfeld schwer sagen. Manchmal ergibt sich das aus den festgelegten Rollen, in denen Personen miteinander interagieren.
Sehr oft aber auch nicht. Nach meiner Erfahrung ist viel mehr möglich, als man zunächst annimmt. Da hilft nur: Prüfen!
Fragen schaffen Gewissheit.
Aus dem gemeinsamen Erkunden neuer Themen ergibt sich eine gemeinsame Gewissheit. Die Unterschiedlichkeit im Blick auf eine Sache bereichert die Parteien um eine Perspektive, die eine einzelne Person schlicht nicht haben kann.
Ich beschreibe diesen Effekt mit “Real Greatness starts beyond #EgoBarrier”.
Die Bereicherung ergibt sich aus der “Diversity of Equals”.
Eine solide Grundlage in Übereinstimmung bildet die Startrampe für eine Großartigkeit, die einzelne Personen – egal wie überragend sie sein mögen – nicht allein erreichen können.
Wenn man diesen Netzwerkeffekt kennt und bewusst fördert, ergibt sich daraus ein größerer Zusammenhang – ein Komplex.
Dieser Komplex ermöglicht es den Beteiligten miteinander Wirkbeziehungen einzugehen.
Daraus entstehen Effekte, die einer Einzelpersonen vollständig verwehrt bleiben.
/waswenn
Manches erreicht man nur gemeinsam – egal wie überragend eine einzelne Person auch sein mag.
- Was, wenn wir beide das selbe sehen?
- Was, wenn jemand genau das anders sieht?
- Was, wenn darin die Bereicherung liegt?
/Zusammenfassung
Es gibt immer wieder Berichte über Personen, die als herausragende Genies, Multitalente, Machthaber und Vorbilder dargestellt werden.
Sobald man sich auf die Suche nach den Zusammenhängen begibt, ergeben sich neue Einsichten. Man wird immer wieder feststellen, dass diese Einzelpersonen Knotenpunkte in Netzwerken sind. Solche Netzwerke schaffen günstige Bedingungen für herausragende Ergebnisse – wenn sie existieren.
Beispiel:
Nach neuesten Forschungen war Johannes Gutenberg kein einsamer Brüter in seiner Mainzer Werkstatt. Er war eingebunden in ein Geflecht von wirtschaftlichen, machtpolitischen und religiösen Interessen, die dazu führten, dass es einen Markt für den Druck mit beweglichen Lettern gab. Die “Message” des Christentums sollte sich schneller verbreiten als es bis dahin durch Abschriften in klösterlichen Schreibstuben möglich war. Ein Finanzier gab den Anlass. Ein anderer finanzierender Machthaber hatte bereits erkannt, dass Bildung einen Vorteil bietet. Er investierte in die Bildung ausgewählter Untertanen und brauchte Material. Die Gemeinsamkeit entstand über den “Content” – die “Heilige Schrift”.
Die Beispiele ziehen sich weiter durch die Geschichte. Newton, Goethe, Schiller.
Bei Edison war die Glühlampe nur der Anwendungsfall, der zu General Electric führte.
Der Kriegseintritt der USA zu Beginn der 1940er war der Grundstein für Scrum
– “We didn’t start the Fire …”?
Alles hängt mit allem zusammen. Die Frage ist nur, über wie viele Zwischenstationen … und welchen Anteil einzelne Personen daran haben kann.
Übrigens:
“Smarties” werden in bei der ComTS Ost Personen genannt, die sich mit dem Thema “Smart Automation” beschäftigen.
/Was mache ich jetzt damit?
Für mich ist diese Geschichte eine von vielen.
Ich habe die Grundlagen des Netzwerkens im Rahmen meiner Familie gelernt.
Ich habe sie in meinem Umfeld, verprobt, verfeinert und fortentwickelt.
Mittlerweile gebe ich meine “Learnings” weiter – an meine Kinder, mein Umfeld und im Rahmen der Projekte, für die ich engagiert werde.
Ich wende mich nun anderen Themen zu.
Mein Sohn wird nach den Sommerferien ein GTA – ein Ganztagsangebot – erhalten.
Claudia wird ein Mal pro Woche im Hort der Lessing-Schule in Leipzig die LEGO-AG veranstalten.
Der Anfang ist gemacht.
Vielen Dank an die ComTS Ost GmbH und meinen Vermittlungspartner FERCHAU Engineering.
/Medien
Das Foto “Innovation Hub” und die Grafiken stammen von mir und dürfen unter Namensnennung weiterverwendet und verändert werden. CC-BY-SA.
/lebewohl
Lebe lang, in Frieden und Wohlstand.
Mögen sich alle Bedürfnisse in Realität auflösen.
/berühmteletzteworte
Verläuft Dein Leben im Kreis?
Das Leben verläuft in Kreisläufen. Manche sind größer, andere kleiner.
An Ihrem Ende findet sich kein Ende – nur ein neuer Anfang.
Sprich zu denen, die es angeht. Teile, was Dir wichtig ist.
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